Transporter-Ausbau #2: Montage des Dachträgers, der Solaranlage, der Außensteckdose, Selbstausbau der Fenster & Dämmung der Decke

von Nina
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Aller Anfang ist schwer.  

Das dachte ich mir, am ersten Wochenende, an welchem wir das “Poject Van Life”, also den Ausbau unseres Transporters zum Camper, begonnen hatten.  

Falls du das noch nicht gelesen hast, findest du diesen Beitrag hier. Ich erzähle dort von der Ausgangsidee, also warum wir uns einen Sprinter oder Transporter anschaffen wollten und was die ersten Schritte des Ausbaus waren. Wir haben dir auch einige Ratschläge (also Missgeschicke unsererseits 😀 ) mit in die Anleitung aufgenommen. 

>> Hier geht es zum Ausbautag 1 & 2 

Transporter ausbauen: Praktische Tipps für deinen Selbstausbau zum Wohnmobil

An den darauffolgenden Wochenenden, also Transporter-Ausbautag 3-8, arbeiteten wir an;  

  • Der Montage eines Dachträgers 
  • Der Installation einer Solaranlage 
  • Der Einrichtung einer Außensteckdose 
  • Die Verlegung der Leerrohre 
  • Dem Einbau von zwei Dachfenstern 
  • Reinigung des Laderaums 
  • Der Dämmung und Verkleidung der Decke 
  • Streichen der Decke 
  • Der Deckenbeleuchtung 

Auf diese Phasen des Ausbaus werde ich nun genauer eingehen, damit du deinen Sprinter- oder Transporter-Selbstausbau noch effizienter angehen kannst: 

Transporter / Sprinter Ausbau: Montage des Dachträgers 

Aus verschiedenen Gründen haben wir uns für einen Dachträger entschieden. Im Winter wollen wir mit dem Van zum Skifahren und –touren und haben keine Lust die Ski im Wohnraum zu transportieren, weshalb sich ein Skiträger auf dem Dach sehr gut anbietet. Des Weiteren haben wir eine Möglichkeit zur Montage der Solaranlage gesucht, da diese idealerweise Steckbar verdrahtet und mit wenigen Handgriffen austauschbar sein soll. Ein Dachträger bietet auch die Flexibilität, ein Surfbrett oder Ähnliches zu transportieren.  

Für die meisten Transporter gibt es Montagekits, je nachdem welche Fixpunkte bzw. Vorrichtungen für Halte bereits vorhanden sind. Lang haben wir überlegt, ob wir uns selbst etwas aus Aluprofilstreben bauen, sind dann aber zum Entschluss gekommen, dass es Zeit-/Kosten-effizienter ist, einfach einen fertigen Träger mit T-Nut zu bestellen, der in unsere Fixpunkte passt. 

Eigenbau…

Pro:

  • Bedarfsgerecht (Abstand der Streben, Befestigungspunkte) 
  • Kostengünstig 
  • Stabilität 

Contra:

  • Zeitaufwendig 
  • Material für eine Klemmung an den Fixpunkten schwierig zu bekommen 
  • Montage mit Schraubenverbindung durch das Dach ist riskant.  

Kaufteil…

Pro:

  • Kein Problem mit dem TÜV  
  • Zeitsparend 
  • Es gibt auch günstige Anbieter 
  • Kein Bohren, Dichten etc, nötig, da Montage an Fixpunkten 
  • Abschließbar 

Contra:

  • Günstige Anbieter bieten wenig Auswahl 
  • Stabile Auswahl ist sehr teuer 
  • T-Nut nicht genormt 
  •  T-Nut meist nur auf Oberseite 
  • Vierkantrohr nur bis 50kg 

Der Träger ließ sich einigermaßen schnell montieren, aber nicht so schnell, dass ich ein regelmäßiges montieren und demontieren vorschlagen würde. Da leider auch die T-Nut flacher ist, als bei StandardAluprofilen, mussten wir die Hammermuttern zunächst flachschleifen.  

Folgenden Dachträger können wir empfehlen: 

Transporter / Sprinter Ausbauen: Installation der Solaranlage  

Solaranlage Van Life

Wie schon gesagt, soll das Photovoltaic-Panel Steckbar montiert werden, damit es, (*klopf auf Holz*) falls es kaputt gehen sollte, einfach zu tauschen ist. Wir haben viele Videos von anderen Camperausbauten gesehen, bei denen es direkt auf das Dach des Vans geklebt wurde. Der Nachteil hierbei liegt aber auf der Hand.  

Für die Montage des Panels an dem Dachträger rate ich klar zu den Winkelverbindern für Aluprofile*, denn diese sind aus Aluminium und somit recht wettertauglich. Zudem sind sie auch einfach zu montieren: 


Wir haben Edelstahlwinkel aus dem Baumarkt genommen, diese dann auf die genaue Länge geflext und gebohrt. Leider haben wir keine Ständerbohrmaschine, weshalb das ganze Unterfangen etwas aufwändig war. Zusätzlich haben wir Edelstahlschienen im Panelrahmen (Aluminium) hinterlegt, somit wird das Alu nur geklemmt und die Kraft verteilt sich auf ca. 10cm. Wir hatten Sorge, das Aluminium könnte um die Schraubendurchgangsbohrung nach einiger Zeit reißen.  

Zunächst mussten wir ausmitteln, an welcher Stelle das Panel montiert werden soll. In unserem Fall wurde es etwas knapp mit der Dachbreite, da wir Panel, Dachfenster und Skiträger nebeneinander haben. Es ging sich aber glücklicherweise gut aus, mit dem Panel ganz links in Fahrtrichtung.  

Die Dachdurchführung sollte mit dem Kabelausgang zum Heck zeigen, dieses haben wir direkt unter dem Panel positioniert. Für das Loch ist wieder die Stichsäge zum Einsatz gekommen. Wir haben ein 4cm großes Loch ausgesägt. Dann kam es wieder zum Entgraten und Lackieren der Schnittkante. Diese Prozedur wiederholt sich ein paar Mal. Insgesamt haben wir 5 Löcher in den Transporter gesägt 😊  

Anschließend wurde die Fläche gereinigt und die Dachdurchführung verklebt. 

Wir haben M16 Leerrohre im Bus verwendet, da diese gut durch die flachen Deckenholme passen. Allerdings bietet ein Rohr nur Platz für ein einziges 6mm², weshalb wir vom Laderegler 2 dieser Rohre bis in die Dachdurchführung gelegt haben. Zuerst haben wir die Kabel von außen in die Dachdurchführung geführt (nicht vergessen Deckel und Dichtung gleich auf das Kabel zu stecken) und das Kabel dann bis zur gewünschten Länge in den Van gezogen.  

Wir haben ca. 40cm auf dem Dach zurückgelassen. Das war genug um die Stecker als Zugentlastung an den Panelrahmen zu befestigen. Mit einem Einzugsband* (sehr zu empfehlen) haben wir die Kabel dann von oben durch die Leerrohre zum Laderegler gezogen und die Leerrohre anschließend soweit wie möglich in die Dachdurchführung geschoben, damit die Kabel keinen Kontakt zur Schnittkante am Dachblech haben.  

Wichtig: Die meisten Laderegler benötigen zunächst den Anschluss zu einer geladenen Batterie bevor man die Solaranlage anschließen darf. Günstige Solarladeregler können sonst direkt zerstört werden.  

Falls ihr das Panel nochmal vom Laderegler trennen müsst, empfehle ich folgende Reihenfolge: 

  1. Panel abdecken, damit kein weiterer Strom produziert wird.  
  2. Warten, bis sich die Spannung auf unter 14V gesenkt hat.
  3. Solarpanel abklemmen 
  4. Batterie abklemmen (falls nötig) 

Zieht ihr ein Kabel vom Panel zum Laderegler bei hoher Last raus, kann ein starker Lichtbogen die Folge sein. Das ist nicht ganz ungefährlich und man geht das Risiko vom Defekt des Reglers oder der Kontaktstelle ein.  

Folgendes Material können wir bezüglich der Solaranlage empfehlen: 

Transporter / Sprinter Ausbau: Einrichtung der Außensteckdose 

Van Life_Fertig montierte Aussen-Steckdose

Die Außensteckdose haben wir auf der Fahrerseite, relativ mittig am Fahrzeug, angebracht. Hierfür haben wir, ähnlich wie bei dem Seitenfenster, zuerst einen Holzrahmen gebaut. Dieser wurde dann als Schablone für den Ausschnitt genommen und wir haben dann wieder Löcher in die Ecken der Aufzeichnung gebohrt. Die Löcher helfen dann beim Aussägen, denn sie erleichtern die Kurven mit der Stichsäge. 

Tipp: Wichtig! Auch hier solltest du wieder den Ausschnitt mit Kreppband abkleben, um den Lack nicht zu beschädigen. Die Schnittkannte solltest du entgraten und mit Rostschutz bepinseln.   

Wie auch bei den Fenstern, haben wir zunächst den Holzrahmen von innen um den Ausschnitt geklebt. Dann anschließend die Steckdose von außen eingesetzt, die Schraubenlöcher gebohrt, viel Dichtung auf die Steckdose gegeben und hiernach eingeschraubt. Mit einem Fugenabzieher kann überstehende Dichtung abgezogen werden.  

Folgendes Material können wir in Bezug auf eine Außensteckdose empfehlen: 

Transporter / Sprinter Ausbau: Leerrohre verlegen 

Wichtig für das Verlegen der Leerrohre ist, dass jetzt bereits das Stromkonzept steht. Fragen, die man sich bis hier gestellt haben sollte:  

  • Wie viel Licht, also welche Stromkreise brauche ich? 
  • Wo schalte ich das Licht an/aus? 
  • Wo steht die Batterie, wo kommt Strom durch die Außensteckdose? 
  • Wo möchte ich Ladebuchsen haben und wie viele brauche ich? 
  • Wo habe ich weitere Verbraucher (Wasserpumpe, Lüfter, Standheizung, Boxen, Leselampe, Kühlschrank, etc.)? 
  • Habe ich auch einen 230V Bedarf? 
  • Wie sichere ich meine Leitungen ab? 

Um hier nicht nochmal auf das Stromkonzept einzugehen, empfehle ich zunächst das Kapitel zum Erstellen des Stromkonzepts (dieser Beitrag kommt ganz bald und wird dann hier verlinkt 🙂 ) lesen. 

Van Life Leerrohre verlegen

Bei der Verdrahtung musst du darauf achten, dass 230V und 12V nicht zusammen in einen Kabelkanal zu führen ist. Das ist vor allem für deine eigene Sicherheit wichtig, aber auch verlangt der TÜV eine Verdrahtung nach VDE-Norm.  

Für den Aufbau deines Stromnetztes gibt es sehr viele Möglichkeiten, die alle ihr Für und Wider haben. Deshalb erzähle ich einfach nur, wie wir es gemacht haben und was wir uns dabei gedacht haben. 

Van Life Leerrohre verlegen 2

Da unser Bett später so tief sitzen soll, dass unter dem Bett nur noch ca. 40cm Platz ist, werden wir die meiste Fläche unter dem Bett mit einem Wassertank und Schubladen füllen. Dort würde man später nur schlecht an die Batterie kommen. Klar, im Idealfall muss man nicht oft an die Batterie, aber eine gute Zugänglichkeit ist uns dennoch wichtig. Deshalb planen wir, die Batterie unter unsere Sitzgelegenheit zu stationieren. Die Bank kann man aufklappen und dann kommt man an die komplette Wohnraumelektrik. Dazu kommt, dass an dieser Stelle die PV-Anlage sitzt, was nicht anders planbar war in unserem Fall, und so sparen wir es uns, die 6mm² Rohre quer durch den Bus legen zu müssen.  

Nun hätten wir den Punkt 1. Wo sitzt die Batterie geklärt. Von dort aus starten fast alle Leerrohre. Unser 500W Wechselrichter, welcher gleichzeitig unser Batterieladegerät ist, sitzt auch unter dieser Bank. Das heißt auch, dass alle unsere 230V Leitungen dort starten.  

Van Life_Leerrohre verlegen im Transporter

Jetzt kommt aber dazu, dass wir die Lichter direkt vom Eingangsbereich schalten wollen. Die Schiebetür ist in Fahrtrichtung rechts. Somit muss der Stromkreis für das Licht zunächst dort hin. Durch den Dachholm passt mit ein bisschen Mühe ein M16 Leerrohr. Vom Ort, an dem später die Lichtschalter sitzen, müssen dann die Leitungen zu den einzelnen Lichtquellen gehen. Wir haben uns für 3 Schaltkreise entschieden: 3 Spotlights über dem Küchenbereich, 2 Spotlights über dem Bett und ein Lichtband, dass sowohl die Decke als auch den Fußboden passiv beleuchtet. Ein Leerrohr, dass vom Schalterbereich hoch in die Decke geht, hat uns ausgereicht. In ein M16 Leerrohr kann man gut 3 der 2×0,75mm² Kabel legen, vielleicht sogar 4.  

Van Life Leerrohre verlegen_Rohre über dem Fenster

Da wir in Fahrtrichtung hinten rechts (also am Kopfbereich des Bettes) noch eine Steckdose mit 230V und eine Ladeleiste mit 12V wollen, mussten wir dorthin 2 Leerrohre legen. Der Weg führt dabei über der Hintertür entlang. Dann noch 3 Leerrohre in den Küchenbereich, für den Kühlschrank (230V), eine weitere 230V Steckdose und weitere 12V Lademöglichkeiten.  

Alle Leerrohre verlaufen bei uns hinter den Holmen und sind nach der Verkleidung nicht mehr zu sehen. Vorsicht aber beim Schrauben der Bretter an die Holme, dass man die Leerrohre und die Kabel darin nicht verletzt.  

Folgendes Material können wir zum Verlegen der Kabel empfehlen: 

Transporter / Sprinter Ausbau: Einbau der Dachfenster 

Van Life Einbau des Dachfensters_Geöffnetes Fenster 2

Für unseren Wohnmobilausbau haben wir uns entschlossen gleich zwei Dachfenster einzubauen. Der Grund hierfür ist nicht nur, dass wir ausreichend Licht im Innenraum haben möchten, sondern wir wollen auch eine möglichst gute Lüftung begünstigen. Deshalb haben wir uns entsprechend bei einem der Fenster für ein Ausbaufenster mit Lüfter entschieden. 

Gerade im Sommer, wenn es sehr heiß ist, bekommt man einfach keinen richtigen Durchzug in den Van, auch wenn alle Fenster bereits vollständig geöffnet sind. Da hilft nur erzwungene Ventilation.  

Van Life_Einbau Fenster mit Lüfter

Van Life Einbau des Dachfensters mit Lüfter

Idealerweise eine Möglichkeit, welche die Luft aus dem Van absaugt. Einige Hersteller bieten solche Lösungen an, mit viel bis wenig Schnickschnack.

Wir haben uns für das Fiamma Turbo Vent* entschieden. Es ist halbwegs preiswert und bietet eine Thermostatsteuerung. Diese kann den Ventilator automatisch starten, wenn eine definierte Temperatur überschritten wird.

Das ist besonders für Tierbesitzer praktisch, aber schadet auch dem Wirkungsgrad des Kühlschrankes nicht, wenn gelegentlich ein Luftaustausch der überhitzten Luft stattfindet. Dieses Fenster hat eine Zwangslüftung, das heißt, auch im geschlossenen Zustand findet ein Luftaustausch statt, ohne, dass es rein regnen kann. Ein weiterer Vorteil des Lüfters ist, dass wir ihn direkt über der Kochstelle verbaut haben und ihn somit als eine Art Dunstabzugshaube benutzen können.  

Zusätzlich haben wir ein weiteres Fiamma Dachfenster* verbaut, diesmal aber als Standardausführung. Dieses haben wir über dem Bett platziert. Unsere Theorie für heiße Sommernächte ist, dass der Lüfter die warme Luft aus dem Van zieht und dabei strömt die kühle Abendluft durch das zweite Dachfenster über das Bett ins Innere. So die Theorie und so liegt man in einem Strom kühler Luft.  

Der Lüfter kann umpolarisiert werden, mit einem einfachen Schalter, damit kann er auch Luft blasen. Schon bei niedriger Einstellung ist die Saugleistung ganz gut und die Schallemission hält sich in Grenzen. Unter voller Leistung ist es natürlich deutlich zu laut, um zu schlafen. Auch zieht der Lüfter dann 3A, was für eine Dauerlast ein bisschen zu viel ist.  

Vorsicht: Die Fiamma Fenster haben nur einen Plastikrahmen. Uns ist es leider passiert, dass wir eine Schraube zu fest angezogen haben und der Rahmen gleich gesprungen ist. An dieser Stelle ist der Rahmen jetzt undicht. Mit etwas Silikon kann dieser Riss wieder abgedichtet werden. Auch sind die Schraubendurchgangsbohrungen nicht abgedichtet und es werden keine O-Ringe mitgeliefert. Wir haben diese nach der Montage einfach mit Silikon abgedichtet. Da das Fenster ohnehin mit Dichtmasse eingeklebt ist, spielt es auch keine Rolle mehr, wenn sich die Schrauben nicht mehr öffnen lassen.  

Folgendes Material können wir bezüglich der Dachfenster empfehlen: 

Transporter / Sprinter Ausbau: Reinigung des Laderaums 

Bevor wir mit dem Dämmen der Decke beginnen konnten, haben wir den kompletten Laderaum gereinigt. Bis jetzt hatten wir lediglich den groben Dreck des Fahrzeugs ausgekehrt 

Wir haben also einfach warmes Wasser mit Spülmittel und einen Schwamm zum Putzen der Innenwand verwendet. Die Putzaktionen fressen überraschend viel Zeit, da der Wagen so verwinkelt ist. 

Kurz vor dem Dämmen der Decke haben wir diesen Bereich nochmal mit Industriereiniger komplett fettfrei gemacht. 

Folgenden Montagereiniger können wir empfehlen: 

Transporter / Sprinter AusbauDämmung und Verkleidung der Decke 

Van Life Dämmung der Decke mit Armaflex 2

Nachdem die Decke komplett sauber war, haben wir mit der Isolierung begonnen. Als Dämmmaterial haben wir Armaflex verwendet, welches für unseren Zweck ideal geeignet ist, da Armaflex in verschiedenen Dicken produziert wird, nicht brennbar und flexibel ist und es eine selbstklebende Variante gibt.  

Die Dämmung der Decke war anstrengend und teilweise eine echte Herausforderung.  

Es gibt natürlich sehr viele Punkte, die für eine sehr genaue solide Dämmung sprechen. Die Primären Argumente sind natürlich die, dass man sich vor der Hitze draußen schützen möchte bzw. im Winter die Wärme im Bus halten will. Sekundär und eher eine Frage der angestrebten Lebensdauer des Vans, ist das Kondensationsthema.  

Kurzer Ausflug in die Thermodynamik: Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft. An kalten Stellen (Außenblech) kühlt die feuchte Luft schnell ab und das Wasser fällt aus, bzw. kondensiert an dem kalten Blech. Dieses Wasser kann zu Rost an nicht Lackfreien Stellen und zur Schimmelbildung führen. Deshalb ist es wichtig, dass die Dämmung auch überall Kontakt zum Blech hat, damit sich dahinter keine Kältebrücken bilden.  

So, jetzt kann man den Van natürlich mit aller Sorgfalt dämmen und dabei sehr viel Zeit investieren. Allerdings sind wir der Auffassung, dass man nie alle Stellen so genau dämmen kann, dass sich dort kein Wasser bildet. Somit ist man im Winter oder an kalten Tagen ohnehin gezwungen auf ausreichende Lüftung zu achten, damit dieses Wasser auch wieder abtrocknet.  

Wir haben Armaflex in 19mm, 9mm und in 3mm bestellt. Die 3mm Streifen eigenen sich hervorragend, um Schnittkanten nochmal abzukleben. Ob das wirklich notwendig ist, ist Ansichtssache 

Van Life Dämmung der Decke mit Armaflex

Die 9mm haben wir für den Boden verwendet und dort nur die “Täler” im Blech gedämmt, da wir keine Höhe verlieren wollten und die Bodenplatte direkt aufs Blech kleben wollten. Wir hatten die Befürchtung, wenn die Bodenplatte auf dem Dämmmatten verklebt wird, dass sie sich bei einer Vollbremsung möglicherweise löst, bzw., die Dämmmatten einfach zerreißen und die Platte nicht mehr hält. Da wir im Anschluss zwischen PVC und der Holzplatte noch eine Dampfsperre verlegen wollten, haben wir auch keine Sorge vor Kondenswasser auf dem Boden. Zusätzlich sollte das Silikon, dass wir zum Verkleben verwendet haben (reichlich!), die 15mm dicke OSB Platte, die Dampfsperre und das 3mm dicke PVC ausreichend Dämmung bringen.  

Die Decke und die Seitenwände haben wir mit 19mm Armaflex gedämmt.  

Wichtig: Die Bleche sollten wirklich fettfrei sein, damit die Klebestreifen für immer kleben. Achte auch darauf, dass du die Klebestreifen gut und feste andrückst. 

Van Life_Lockerung des Ventilators für die Befestigung der Deckenbretter

Als nächstes haben wir die Decke verkleidet und zwar mit Fichtenbrettern mit Nut und Feder. Das hat ganz gut geklappt – ab und an hatten wir eine Panne und haben die Ausschnitte für die Dachfenster auf der falschen Seite geschnitten oder ähnliches. Aufgrund dieser Hirnknoten, die halt ab und an vorkommen, empfehlen wir dir ein paar Bretter mehr einzukaufen. Zudem waren einige Bretter qualitativ eher minderwertig und wir haben sie dann direkt aussortiert bzw. für die Stellen verwendet, an denen wir kürzere Bretter benötigten.  

Van Life Deckenbretter vorbereitenVan Life_Decke verkleiden mit Fichtenbrettern mit Nut und Feder 3

Wir konnten die Schrauben der Fensterverkleidungen noch verlängern und somit die Bretter unter die Verkleidung bringen. Hierdurch haben wir einen schönen Abschluss zu den Fenstern erzielt. 

Tipp: Natürlich machst du die Aussparungen für die Deckenstrahler schon im Vorfeld. Solltest du auch Bretter mit Nut und Feder verwenden, lege das Kabel gleich während des Verkleidens der Decke. Wenn die Decke mal komplett verkleidet ist, tust du dir sehr schwer mit dem Verlegen der Kabel.  

Nachdem wir die Decke von unserem Transporter komplett verkleidet hatten, ging es an die Lasur. Hier haben wir uns für einen schönen dunklen Nussbaumton entschieden. Ich denke, dass eine dunklere Decke eine gemütliche Atmosphäre schafft und den Deckenleuchten einen schönen Kontrast bietet. 

Wir hatten es zuerst mit relativ groben Pinseln versucht, das Ergebnis an einem Teststück war jedoch eher suboptimal, da man die Pinselstriche wirklich genau erkennen konnte. Mit weicheren Pinseln, welchen mit sehr feinen Borsten, hat sich dieses Problem dann in Luft aufgelöst und wir gingen an die Arbeit. 

Tipp: Bei der Lasur darauf achten, dass der Pinsel nicht zu grob ist, damit das Ergebnis nicht zu “streifig” wird. 

Nach 2 Schichten Lasur hatten wir eine wunderschöne ebene Farbe. 

Van Life Decke und Licht fertig

Folgendes Material können wir empfehlen: 

Transporter Ausbau: alles, was du wissen musst

Nach diesen Ausbautagen hat man wirklich einen immensen Fortschritt feststellen können, was freilich für Motivation gesorgt hat.  

Die Hürden des Anfangs waren überwunden und wir konnten die paar Missgeschicke, die eben passieren, ganz easy lösen und meistern. 

Ob der Wagen nun wirklich für den geplanten Urlaub Mitte Juli fertig wird ist noch unklar. Wir werden natürlich mit weiterem Elan am Ausbau dranbleiben und hoffen, dass es zeitlich hinhaut. Die Challenge steht also noch! 

Falls du auch gerade beim Camper-Ausbau deines Transporters bist, dann wünsche ich dir ganz viel Erfolg und Freude beim Bauen. 

Wir helfen dir auch bei speziellen Fragen zum Thema Sprinter oder Transporter Ausbau weiter. Hinterlasse mir gerne einen Kommentar!

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4 Kommentare

Guillermo 16/09/2019 - 22:02

Muy didáctica la explicación de su camper conversión.
Estoy siguiendo el proceso de transformación.
Excelente. Yo los Felicito.

Saludos. Guillermo.

Antworten
Gluecksberg 21/09/2019 - 11:02

Gracias Guillermo! Pronto habrá una actualización.

Saludos cordiales,
Nina

Antworten
Triana Esperanza HILGERSOM 30/10/2019 - 08:25

Hallo, deine Erklärung hilft mir sehr weiter. Ich hatte da allerdings noch ein paar Fragen bezüglich den Strom. Können Sie mir bitte privat anschreiben?

Antworten
Gluecksberg 01/11/2019 - 09:43

Hallo,

sehr gerne, schick mir doch deine Fragen via E-Mail an info@gluecksberg.de – demnächst kommt übrigens auch hier auf dem Blog ein Beitrag über unser Strom-Konzept für den Transporter.

Viele Grüße,
Nina

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