Transporter-Ausbau #3: Die Inneneinrichtung des Campers

von Pascal
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Der Hornbrach bringt das Thema auf den Punkt: Es gibt immer was zu tun. Und in dem Sinne berichten wir dir jetzt von unserem Transporter-Ausbau-Projekt. 

Falls du die vorherigen 2 Beiträge zu diesem Thema noch nicht gesehen hast, dann schau doch mal rein: 

Van Life: Unterwegs mit dem selbstausgebauten Transporter Camper
Das ist Fridolin der Furchtlose – unser Van.

In diesem Beitrag geht es um folgende Themen: 

Transporter / Sprinter Ausbau: Dämmung des Fußbodens und Einkleben des Bodenbelags 

Da der Transporter nur eine Laderaumhöhe von 166 cm hat und Nina 160 cm groß ist, war das Ziel möglichst eine Stehhöhe von min. 1,6 m zu schaffen. 

Deshalb haben wir uns entschlossen eine dünne Spanplatte mit 15 mm auf den Boden zu kleben.  

Da darauf später einige zusätzliche Möbel festgeschraubt werden, welche im Fall einer Notbremsung nicht quer durch den Bus schießen dürfen, sollten die Spanplatten wirklich “eins” mit dem Boden werden. Aus diesem Grund haben wir nur die Zwischenräume im Wellblechboden mit 9mm Armaflex* gedämmt.  

Somit konnten wir die Spanholzplatten direkt auf das Blech dämmen. Für den Sommer spielt die hier eingesparte Dämmung keine Rolle, da man sich i.d.R. vor der einstrahlenden Sonne schützen möchte und diese für gewöhnlich nicht von unten kommt.  

Im Winter kann der Boden doch etwas kühler werden, aber dann verbringen wir ohnehin wenig Zeit im Bus und haben auch eine Standheizung an Board.  

Transporter Ausbau zum Camper - Dämmung des Bodens

Für den Zuschnitt der Bodenplatten hatten wir Glück, da wir im Transporter bereits eine Bodenplatte liegen hatten. Diese konnten wir aus verschiedenen Gründen nicht wiederverwenden, aber sie diente perfekt als Schablone.  

Wer diese Möglichkeit nicht hat, dem empfehlen wir Schablonen für die Rand der Bodenplatten aus Karton anzufertigen. Für ein einfacheres Einlegen und auch Einkleben, haben wir uns für 4 Platten mit Feder/Nut entschieden. Diese halten sich gegenseitig und können einen leicht unsauberen Zuschnitt etwas kaschieren. 

Vermutlich haben wir völlig übertrieben, aber um auf Nummer sicher zu gehen, haben wir die Bodenplatten mit ca. 10 Kartuschen Silikon festgeklebt und anschließend mit möglichst viel Gewicht beschwert. Eins ist sicher… die Platten gehen nur noch mit dem Bodenblech raus 😊

Transporter Ausbau zum Camper - Dämmung des Bodens mit beschwertem Boden

Mit der bereits bestehenden Schablone kann im Anschluss der Bodenbelag zugeschnitten werden. Das geht sehr einfach mit einem Stift und einem Teppichmesser.  

Wir haben uns für einen dicken PVC in Holzoptik entschieden. Dieser ist wasserabweisend, ausreichend stabil und kleine Beschädigungen sowie Dreck sind nicht sehr auffällig. Den PVC klebt man am besten mit einem PVC-Kleber*, den man gleichmäßig mit einer Zahnspachtel* verteilt.  

Die Spachtel ist nach dieser Arbeit nur schwer wieder sauber zu kriegen, deshalb empfehlen wir eine günstige Einwegoption. Für unseren Transporter mit ca. 4,5 m³ Bodenfläche haben wir 2 kg Pattex PVC Kleber* benötigt.  

Transporter / Sprinter Ausbau: Dämmung und Verkleidung der Innenwände 

Nachdem die Innenwände komplett sauber waren, haben wir mit der Isolierung weitergemacht. Als Dämmmaterial haben wir, genau wie für die Decke, Armaflex verwendet. Armaflex* ist super geeignet, da es in verschiedenen Dicken produziert wird, nicht brennbar, aber dafür flexibel ist und es eine selbstklebende Variante gibt.  

Wir haben Armaflex* in 19mm, 9mm und in 3mm bestellt.  

Transporter Ausbau zum Camper - Innenwaende Daemmen

Die Seitenwände haben wir mit 19mm Armaflex gedämmt. Auch hier ist wichtig, die Unterkonstruktion, an der die Fichtenbretter später befestigt werden sollen, vor dem Dämmen zu montieren.  

An den großen Seitenblechen sind wir noch einen Schritt weitergegangen und können diesen nur wärmstens empfehlen; Wir haben dort alle größeren Blechflächen mit Alubutyl* schall-gedämmt. Das Alubutyl* hindert das Blech am Schwingen, somit klappert nichts während der Fahrt und ein Klopfen auf das Außenblech klingt wie Schläge auf eine Gummimatte. Der größte Vorteil ist die immense Reduzierung der Geräuschentwicklung beim Zuschlagen der seitlichen Schiebetür. 

Wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht, wie wir den Raum möglichst effizient nutzen können und haben dann entschieden, den Mehraufwand in Kauf zu nehmen und kleine Nischen am Kopf- und Fußende der Matratze zu bauen. Somit sind wir in der Lage eine 1,95 m Matratze quer in den Transporter zu legen. Die Nische ist zwar nur 10 cm hoch, reicht aber genau aus, um einem Arm oder den Zehenspitzen Platz zu spenden. Mehr dazu aber im nächsten Punkt, wenn es um das Bett geht.  

Transporter / Sprinter Ausbau: Das Bett 

Wir haben uns entschieden einen richtigen Lattenrost zu verwenden, da wir dachten eine selbstgebaute Variante mit einigen Brettern würde zwar zum Belüften der Matratze reichen, aber wäre zu hart um darauf komfortabel zu schlafen.  

Ich nehme es mal vorweg: Jetzt haben wir eine sehr weiche Kaltschaummatratze auf einem sehr weichen Lattenrost und somit ein sehr sehr weiches Bett… das wird aber baldmöglichst noch etwas verbessert. Ob wir nochmal einen Lattenrost verwenden würden, ist schwer zu sagen und diesbezüglich können wir auch keine Empfehlung aussprechen. Es kommt sehr auf den Lattenrost und die Matratze drauf an. 

Starke Vorteile des Lattenrosts: Einfach und Günstig, da wir uns für 10€ einen Gebrauchten bei Ebay Kleinanzeigen gesucht haben und etwas weniger arbeitsintensiv, da dieser einfach auf die Geometrie des Buses zugesägt und dann im Bus zusammengesteckt werden kann.  

Wie oben beschrieben, haben wir uns lange überlegt, wie unser Bett aussehen soll. Eine Faltlösung, wie man es von anderen Ausbauten kennt, wollten wir nicht, da wir nicht jeden Morgen und jeden Abend das Bett herrichten wollen. Ein weiterer Grund ist der, dass wir ja nicht im Bus leben, sondern primär draußen sind und nur im Bus schlafen.  

Eine Not-Bank, falls es mal regnet, haben wir ja. Somit soll das Bett möglichst groß sein, aber noch genug Platz im Bus lassen, um zu kochen, sich umzuziehen und aneinander vorbei zu kommen.  

Die Entscheidung ist somit auf eine 1,4 m Matratze, welche Zufällig noch im Keller “übrig” war, gefallen. Diese soll quer zur Fahrtrichtung eingebaut werden.  

Van Life Bettgestell mit Lattenrost

Theoretisch sind es von Außenblech zu Außenblech ziemlich genau 2 m. Allerdings befindet sich auf mittlerer Höhe auf den Außenblechen ein breiter Holm zur Stabilisation der Seitenbleche, welche nur einen Abstand von 180 cm zu einander haben. Macht man es sich jetzt einfach und baut darauf die Dämmung und die Wandverkleidung auf, kann man maximal eine Matratzenlänge von 175 cm verwenden. Bei einer Körperlänge von über 1,8 m nicht ganz optimal.  

Eingeschränkt von weiteren Kriterien, konnten wir nicht einfach über dem Holm oder weit darunter befestigen: 

Da unser Fiat Ducato einen relativ kleinen Innenraum hat, ist es uns sehr wichtig, dass man sich auch auf dem Bett gemütlich aufhalten kann. Wir möchten hier also gerne bequem sitzen um z.B. ein Kartenspiel zu spielen oder zu lesen. Daher sollte auch mindestens ein Meter Abstand zwischen Bett und Decke sein. Aus diesem Grund war eine Befestigung über dem bereits erwähnten Holm nicht möglich, da die Matratze dann weniger als 70 cm unter der Decke wäre. 

Die Befestigung unter dem Holm, schränkt den Stauraum unterm Bett massiv ein. Somit haben wir uns entschlossen, die Wände etwas aufwendiger zu errichten und zwar mit Nischen jeweils am Bettende. 

Bevor die Wände mit Brettern verkleidet wurden, haben wir das Bett eingebaut. Somit wussten wir genau, was man später nach eingebautem Bett noch von der Wand sieht und was unterhalb vom Bett liegen wird. Unter dem Bett ist “hübsch” nur noch zweitrangig.  

Damit das Bett auch bei einer Notbremsung stehenbleibt, haben wir zunächst einen Rahmen aus 40×60 mm Vierkantbrettern an stabilen Holmen des Laderaums befestigt. Das haben wir jeweils nur auf der Fuß- und Kopfseite des Bettes gemacht.  

Zusätzlich soll dieser Rahmen später einmal Teleskopschienen halten. Diese Schienen sind dann für eine Schublade, die man unter dem Bett in Richtung Heck des Fahrzeuges ausziehen kann. Deshalb montierten wir den Rahmen soweit über dem Radkasten herausstehend wie nötig, damit eine Schublade daran vorbeigleiten kann.  

Als Nächstes haben wir den Lattenrost so zugeschnitten, dass er genau auf den Rahmen aus Vierkantbrettern passt. Bei uns, ein kleines Problem: durch weitere vertikale Holme in der Mitte des Busses, ist der Rahmen nicht genau 140 cm sondern eher nur 137 cm. Deshalb haben wir die Breite am Fuß- und am Kopfende etwas schmaler gestaltet als den Rest des Lattenrosts. Grob gesagt: die Matratze wird als ein 8-Eck eingebaut.  

Nachdem der Lattenrost seine endgültige Form erhalten hat und im Transporter eingebaut ist, muss nur noch die Matratze zurechtgeschnitten werden. Aber vorher müssen noch die Seitenwände verkleidet werden, damit die Matratze auch wirklich ein exaktes Maß erhält.  

Als nächstes haben wir die Wände, genau wie die Decke zuvor, mit Fichtenbrettern (Nut und Feder) verkleidet. Wichtig beim Verkleiden der Wände: Direkt überlegen wo später die Steckdosen sein sollen und vorher natürlich Leerrohre dort hinlegen.  

Van Life Bettgestell mit Matratze Kopfende

Einen Fehler der uns passiert ist, ist dass wir eine 12V Steckdose etwas zu nah an eine 230V Steckdose gelegt hatten. Letztendlich ging es sich noch gut aus, es ist aber sehr knapp und nach VDE-Richtlinien eventuell nicht mehr ganz korrekt. Der Fehler ist natürlich erst deutlich später beim Verdrahten und Einbau der Steckdosen aufgefallen. Deshalb auch die Einbautiefen der Steckdosen bei der Wandverkleidung im Hinterkopf behalten.  

Zum Zuschneiden der Matratze eignet es sich wieder eine Schablone aus Karton anzufertigen, besonders in unserem Fall, da wie erwähnt die Matratze die Form eines langgezogenen “Stopp-Schildes” bekommen soll. Für das Schneiden ist ein Dämmstoffmesser* ideal. Einfach die Schablone mit Edding auf den Matratzen-Schaumstoff übertragen und dann mit dem Messer absägen.  

Die Hülle der Matratze kann dann wieder übergezogen werden, die fehlenden Ecken können etwas eingedrückt werden. Wenn die Matratze mit einem Spannbetttuch bezogen wird, ist davon nichts mehr zu sehen.  

Transporter / Sprinter Ausbau: Die Bank 

Um die Stromversorgung zu “verstecken”, jedoch so, dass sie noch zugänglich ist und um etwas weiteren Stauraum zu schaffen, haben wir uns für eine Bank unterhalb des Seitenfensters entschieden. Die Sitzfläche soll aufklappbar sein und geplant ist auch ein kleiner ausziehbarer Tisch, falls ein Essen im Bus notwendig sein sollte.  

Den Tisch haben wir noch nicht realisiert, aber zumindest die Bank so geplant, dass dafür noch Platz ist.  

Die Bank ist recht simpel. Ein Rahmen aus 20×40 mm Vierkantbrettern, verkleidet mit Pappelholz. Der Rahmen dient gleichzeitig wie eine Art Schaltschrank, an dem haben wir den Wechselrichter angebracht, damit dieser ausreichend belüftet wird. Zudem haben wir hier diverse Schalter und Sicherungen angebracht, auf die wir im Beitrag zum Stromkonzept (bald verfügbar…) näher eingehen. 

Schwieriger war der Klappmechanismus. Die Drehachse für die Bank muss so weit von der Wand entfernt sein, dass die Bank nicht von alleine zufällt, sondern offen an die Wand anlehnen kann. Zugleich sollte aber die Sitzfläche nahtlos bis an die Wand reichen.  

Die Lösung, vielleicht jedoch nicht die Schönste, war es, das Brett für die Sitzfläche in zwei Teile zu sägen. Einen dünnen Streifen des Bretts haben wir nahtlos zur Wand festgeschraubt. Im Anschluss haben wir das Sitzbrett mit Scharnier dann mit einer kleinen Fuge davor befestigt. 

Transporter / Sprinter Ausbau: Einbau der Küchenzeile

Natürlich darf in einem Camper die Küche nicht fehlen und weil wir unglaublich gerne Kochen und Kochen natürlich auch Teil des Urlaubs ist, brauchen wir einen “großen” Kühlschrank. Sagen wir, die Möglichkeit genug frische Lebensmittel mit uns zu führen ist uns sehr wichtig.  

Allerdings ist das natürlich mit dem minimalistischen Lebensstil in einem Camper nicht ganz einfach zu vereinen, vor allem nicht, wenn man sich den kleinsten Ducato aussucht (weitere Infos zu unserer Fahrzeugauswahl findest du im Kapitel 1 dieser Selbstausbau-Serie).  

Somit geht es ganz klar nach Effizienz: Da ein Gaseinbau in den Bus und die somit verbundene Gasprüfung für uns nicht infrage kommt, soll es ein strombetriebener Kühlschrank werden. Da wir aber wenig auf Campingplätzen stehen und primär mit dem Strom aus der Solaranlage leben wollen, muss es ein möglichst Stromsparendes Modell werden.  

Die effizientesten Kühlschränke sind Kompressorkühlschränke. Moderne Modelle gibt es schon mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von nur 7W (Laborwert, im realen Betrieb, wenn die Umgebungstemperatur höher ist und der Kondensator des Kühlschrankes nicht ideal belüftet ist, steigt die Stromaufnahme) Ideal wäre ein 12V Gerät, da man sich dann die Wechselverluste sparen kann. Diese Geräte waren uns aber zu teuer und wir haben uns für ein sehr sparsames (A+++) 230V Modell entschieden. Diesen Kühlschrank* können wir sehr empfehlen.

Der Kühlschrank im Transporter

Gründe für unsere Kühlschrankwahl – warum genau dieser Kühlschrank?  

  • Platzmangel:
    • Nach Einbau des Betts bleibt uns noch ca. 110 cm Platz im vorderen Bereich des Wohnraums, das ist gleichzeitig auch ca. die Breite der Schiebetür. Umso tiefer der Kühlschrank, umso weniger Platz bleibt, um in den Transporter einzusteigen. Somit haben wir einen möglichst kurzen Kühlschrank gesucht. 
    • Die Breite spielt auch eine große Rolle, denn auch in der Breite haben wir wenig Platz. Dieses Modell ist ein außerordentlich schlanker Kühlschrank 
  • Effizienz: 
    • Wir haben kaum ein anderes Modell in dieser Größenordnung gesehen, dass solch gute Verbrauchswerte hat. 
  • Eisfach:
    • Ja, jetzt geht es in die Richtung “Glamping”… dieses Modell hat ein kleines Eisfach, aber es ist einfach genial im Sommer am Meer zu parken, irgendwo im Nirgendwo und man hat ein leckeres Eis im Van. 
  • Preis/Leistung:
    • Für den Preis ein wirklich super Gerät 
Van Life Kaffee mit Seeblick 1

Da Kochen im Bus nur eine Notlösung sein soll und wir primär draußen auf dem Campingtisch kochen möchten, haben wir uns für einen mobilen Campingkocher mit Gaskartusche entschieden. Dieser Gaskocher* ist super handlich, passt bei uns unter die Spüle und kann sowohl drinnen wie draußen verwendet werden.  

Van Life kochen am See

Zusätzlich zum Gaskocher haben wir noch einen Gasgrill* an Board, Camping ohne Grillen ist nämlich nur halb so schön. Diesen Gasgrill* können wir auch sehr empfehlen. 

Wichtig war uns ein hohes Spülbecken, damit wir beim Abspülen keine Sauerei machen. Dazu sollte es möglichst schlank sein und nicht zu tief, damit es in die schmale Küchenzeile auch gut passt. Wir haben dieses Spülbecken* verwendet. 

Die Camping Spülarmaturen sind alle nicht wirklich schön und zudem sehr kurz geraten. Deshalb haben wir uns für eine Haushaltsübliche Spültischarmatur mit hohen Hals entschieden, also für diese.

Die Saugpumpe für das Spülbecken müssen wir allerdings manuell schalten, mit einem einfachen Kippschalter direkt neben der Spülarmatur, da die Armatur natürlich über keinen Schalter verfügt.  

Wir haben unter der Spüle zwei 20 L Kanister aus dem Baumarkt. Für die Verrohrung haben wir auch alles im Baumarkt bekommen.  

Sehr wichtig: Teflon-Band zur Abdichtung der Schraubverbindungen! 

Transporter / Sprinter Ausbau: Einbau des Kleiderschranks 

Mit dem gerade beschriebenen Aufbau sind wir in den ersten Urlaub gefahren. Dieser war bereits geplant und wir hatten das Wichtigste eingebaut. Hier ging es nach Slowenien, falls dich das interessiert findest du ein paar Wanderempfehlungen hier

In diesem Urlaub haben wir jedenfalls schnell gemerkt, dass wir unbedingt viele Haken im Bus brauchen, um alles aufzuhängen. Vor allem, da wir noch keinen Schrank für unsere Kleidung hatten. Geplant war dieser über dem Bett an der Fußseite. Nach dem Urlaub haben wir diesen dann gebaut.  

Es sollte ein Hängeschrank mit einer Klapptüre sein, die nach oben öffnet. 

Die größte Herausforderung war es, den Rahmen für den Schrank einzubauen, da im Bus keine Seite im rechten Winkel zu einer anderen ist. Somit musste ich jedes Brett einzeln ausmessen und anpassen.  

Ich habe einfach einen Rahmen an die Wand und Decke geschraubt mit möglichst vielen Schrauben, da die Verkleidung an der Wand nur 14 mm dick ist und somit jede einzelne Schraube nur wenig Kraft aufnehmen kann. Mit gutem Gewissen würde ich sagen, dass man mindestens 20 kg einladen kann. Da wir dort aber ohnehin nur unsere Klamotten lagern, sollte das kein Problem sein.  

Kleine Anpassungen & Verbesserungen 

Der Bus ist immer noch nicht fertig, aber wie schon gesagt mussten schon die ersten Sachen zügig nachgezogen bzw. ausgetauscht werden.  

Vor dem ersten Urlaub habe ich die Kühlschranktür nur mit einem Dreh-Riegel gesichert, da die Drehachse aber gleichzeitig die eine Schraube war, die den Riegel an der Wand befestigt hatte, wurde dieser schnell locker und konnte sich irgendwann von alleine lösen.  

Somit ist es dann passiert, dass sicher der Riegel auf einer holprigen Passstraße gelöst und die Tür beim ruckhaften Anfahren geöffnet hat. Natürlich hat sich dabei der Inhalt der Tür im Wohnraum verteilt. 

Damit das nicht mehr passiert, habe ich den Riegel neu gebaut, mit zwei parallelverlaufenden Langlöchern. Durch diese wird der Riegel an ein weiters Brett geschraubt und kann dann längs zum Kühlschrank geschoben werden. Dadurch, dass die Langlöcher nicht perfekt parallel sind, ist dieser leicht schwergängig und kann sich somit nicht selbst lösen, perfekt 😊. 

Wie bereits erwähnt haben wir festgestellt, dass Haken im Bus das Leben schöner machen. Deshalb habe ich gleich einen ganzen Schwung bestellt* und an jeder freien Fläche einen angebracht. 

Was sich auch super bewährt hat, ist ein dehnbares Seil an der Decke, direkt vor den Flügeltüren. Dort hängen wir immer unsere feuchten Handtücher auf. Trocknen tun sie dort auch super über Nacht oder noch besser bei Wind und offenen Türen.  

Im ersten Urlaub hatten wir immer irgendwo eine verknotete Mülltüte. Das hatte zur Folge, dass wir “kleinen” Müll immer erst in der Spüle gesammelt haben, da wir zu faul waren für jedes kleine Papier die Mülltüte zu öffnen. Inzwischen hat die Küchenzeile eine Tür unterhalb der Spüle, dort ist ein kleiner Mülleimer* an der Tür befestigt. Müll kann man nun entweder mit offener Schranktür in den Mülleimer werfen oder man kann durch einen kleinen Spalt auch kleinere Abfälle einwerfen ohne die Tür zu öffnen. 

Viele weitere Verbesserungen und Einbauten folgen noch, aber bis jetzt ist das erstmal der Stand der Dinge.  

Falls ihr Fragen zu unserem Transporter Ausbau habt, schreibt mir doch gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag. 

Selbstausgebauter Camper: Entspannen auf einer Wiese

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6 Kommentare

Imke von Abenteuervanlife 08/01/2020 - 00:07

Hallo ihr beiden,
wir wollten uns für eure Tipps beim Ausbau bedanken. Für uns geht es im Frühsommer nach fünf Jahren Weltreise zurück nach Deutschland, wo wir uns dann einen Kastenwagen ausbauen wollen. Zur Zeit sammeln wir noch alle Informationen,- für ein Auto haben wir uns auch noch nicht entschieden. Seid ihr mit dem Fiat Ducato zufrieden? Viele Grüße aus Australien, Tobi und Imke

Antworten
Nina 08/01/2020 - 21:21

Hallo Imke und Tobi,
es freut uns, dass wir euch mit unserem Ausbau behilflich sein konnten. Wow – fünf Jahre Weltreise, ein großes Abenteuer! Wir wünschen euch bei eurem Kastenwagen-Ausbau schon mal viel Erfolg – das Sammeln an Informationen und Erfahrungsberichten hat auch bei uns viel Zeit in Anspruch genommen. Mit dem Ducato sind wir sehr zufrieden, wobei wir ihn natürlich noch nicht so lange haben (ca. 6 Monate). Dazu muss man auch erwähnen, dass der Ducato jetzt nicht die „must have“ Plattform für uns war. Es war eher so, dass wir wussten, was wir nicht wollen (z.B. einen Transit, weil der wohl recht rostanfällig ist) und dann große Schwierigkeiten hatten, überhaupt etwas zu finden. Vielleicht wird es euch ähnlich ergehen, es ist echt nicht so einfach einen gebrauchten Transporter zu finden, der den Ansprüchen entspricht, die richtige Größe hat, nicht als Bauarbeitsfahrzeug komplett abgenutzt ist und beispielsweise eine Klimaanlage hat. Wir würden auf jeden Fall beim nächsten Mal einen höheren Transporter wählen. Zudem wird die Anhängerkupplung, welche uns anfangs sehr wichtig war, jetzt gar nicht von uns genutzt, weil wir unsere Fahrräder an einem Fahrradträger an der Tür befestigen (Tür geht mit Fahrrädern auf). Die Klimaanlage ist scheinbar auch nicht so wichtig – unsere ist gleich am Anfang kaputt gegangen und wir vermissen sie nur selten. Wir wünschen euch viel Erfolg und noch eine schöne Zeit in Australien. Liebe Grüße, Nina & Pascal

Antworten
Karsten 23/01/2020 - 11:57

Hallo Nina und Pascal,
danke erstmal für die super Ausbauanleitung und Glückwunsch zu dem tollen Ergebnis. Sehr gut gelungen! Ich werde demnächst viel Freizeit haben und interessiere mich für einen Ausbau. Ein paar Anmerkungne/Fragen habe ich doch noch:
1. Habt ihr trotz der Trennwand eine WoMo-Zulassung bekommen? Oder fahrt ihr als LKW?
2. „Nächstes mal doch lieber mit hohem Dach“ – ist das Parken im Parkhaus doch nicht relevant gewesen?
3. Habt ihr einen Wagen mit vorhandenen Fenstern („Mixo“) in Erwägung gezogen, was spräche dagegen? Man spart ja ne Menge Zeit, wenn man keine Fenster einbauen muss und die Dichtigkeit ist kein Problem.
4. Blöde Frage: „…für die Wand- und Deckenverkleidung die Unterkonstruktion angescharaubt“. Wie und mit welchen Schrauben? Einfach in die Holme gebohrt?
5. Warum mussten die vorhandenen Bodenplatten raus? Ich würde die MDF-Platten einfach auf die vorhandenen legen, sofern sie halbwegs eben sind, mit ner dünnen Lage Dämmung (Schaumstoff/Styropor?) dazwischen.
6. Würdet ihr die Bett-Höhe wieder so wählen? Ich denke entweder tiefer, damit man auch drauf sitzen kann oder höher für mehr Stauraum.
7. Wie sieht es mit der Standheizung aus, Typ, Lautstärke?
Vielen Dank und weiterhin gute Reise. Ich bin gespannt auf das Elektro-Kapitel 🙂
Viele Grüße, Karsten

Antworten
Pascal 27/01/2020 - 22:14

Hallo Karsten,

vielen Dank für das Lob. Es freut uns sehr, dass wir Dir ein bisschen weiterhelfen können.
Die Antworten zu deinen Fragen:
1. Wir haben den Ducato noch als LKW zugelassen (das sind ca 420€ Haftpflichtversicherung und ca 170€ Steuern) Als WoMo wäre die Versicherung etwas günstiger, aber die Steuer teurer, deshalb haben wir uns die Arbeit noch nicht gemacht, ins Detail zu gehen. Wir haben es aber nicht ausgeschlossen ihn irgendwann als WoMo zuzulassen. Soweit ich weiß dürfte die Trennwand aber keine Rolle spielen. Es muss aber eine Kochstelle festverbaut sein. Scheinbar sind sich die verschiedenen TÜVs (Süd, Nord, Rheinland) untereinander auch nicht einig, welche Kriterien genau gelten, somit am besten mit dem lokalen TÜV besprechen.
2. Es gab schon den ein oder anderen Fall, da waren wir wirklich froh so „klein“ zu sein. Aber wenn man die Gesamtheit betrachtet, wäre es angenehmer noch 20cm mehr Höhe im Innenraum zu haben. Allerdings haben wir mit der PV-Anlage jetzt schon ca. 2,4m.
3. Unser Ducato hat 2 Glasscheiben in den Hecktüren, das war uns wichtig. Die kann man aber nicht öffnen. Wir waren letztes Jahr etwas in Eile einen passenden Bus zu finden, weitere Kriterien haben wir dann von der Liste gestrichen, da das Angebot mit 200km Radius nicht so groß war. Wir hatten damals auch als Favoriten an einen L2H2 gedacht, aber einfach keinen preiswert gefunden. Letztendlich waren wir erstmal froh, als erstes Projekt mit etwas Zeitdruck nur den kleinen Ducato auszubauen. Auf unserer Kriterienliste stand auch eine Anhängerkupplung, weil wir die Fahrräder unbedingt darauf befestigen wollten. Dass dann die Hecktüren nicht mehr aufgehen, haben wir nicht erwartet. Die Alternativen für einen Fahrradträger, der so weit wegschwenkt, dass die Türen noch gut aufgehen, sind einfach zu teuer (>1000€). Letztendlich haben wir einen Fahrradträger für die Hecktür gekauft und die Anhängerkupplung wird demontiert…
Zurück zum Fenster. Das Seitenfenster zu montieren war super einfach und auch die Dichtigkeit hat bis jetzt keine Probleme gemacht. Teuer sind diese WoMO-Fenster schon (350€) aber dafür sind die etwas gedämmt. Ich würd sagen, ein Seitenfenster ersetzt die Dachfenster nicht. Der Luftwechsel über das Dach funktioniert deutlich besser, vor allem unter Zutun des Propellers im vorderen Dachfensters.
4. Korrekt, das Dach ist mit Holmen stabilisiert, diese sind ans Dach geklebt und an ein paar Punkten angeschweißt. Wir haben Bretter, ca 3×2,5cm in 3 Segmenten (Dach ist etwas gewölbt) mit Blechschrauben an die Holme geschraubt. Dazu die Bretter vorgebohrt und die Blechschrauben ohne vorbohren direkt in den Holm. Einen Klimmzug würde ich an einem dieser Bretter nicht machen, aber im Endeffekt muss es nur wenige Kg Bretter halten. Da die Decke dann insgesamt an 4 Streben befestigt ist, würde ich aus dem Bauch raus sagen, dass die Deckenlast mit Sicherheit weit über 100kg hält. Die Bretter für die Decke wiegen aber nicht mehr als 20kg.
5. Die MDF-Platte die bereits im Fahrzeug war, war zum einen zu dick (Ziel war min 1,6m Stehhöhe zu bewahren, damit Nina stehen kann) zum anderen hatte sie viele Motorölflecken (Vorbesitzer war ein Motorrad Aufbereiter).
6. Ja würden wir machen. Es war zwar viel Aufwand die Nischen in den Wänden so zu bauen, aber so haben wir auch von der Länge her genug Platz. Zwischen Oberkante Matratze bis zur Decke haben wir ca 110cm, das reicht sehr gut aus, um auf dem Bett zu sitzen. Zwischen Lattenrost und Boden sind es 40cm. Da wünsche ich mir manchmal etwas mehr, aber es reicht gut aus, um alles zu verstauen (Stauraum unter dem Bett sind gute 1000l, zum Vergleich der Kofferraum eines Passats hat 675l)
7.Die Standheizung ist ein chinesisches Modell. Wir finden die Lautstärke in Ordnung, haben aber kein Vergleich.

Nochmal vielen Dank für deinen netten Kommentar,
Viele Grüße
Pascal

Antworten
Lars 12/07/2020 - 22:04

Hallo ihr beide,

vielen lieben Dank für so viele nützliche Ideen und Tips. Im moment plane ich gerade meinen Transporterumbau und überlege fieberhaft, wie ich die Unterkonstruktion an dem Transporter ohne „größere Schäden“ an Holmen oder gar Karrosserie vorzunehmen.

Wie habt ihr das gemacht? Bzw. habt ihr da einen Tip für mich?

Antworten
Pascal 24/07/2020 - 14:58

Hallo Lars,

danke für dein Feedback 🙂

Im Kapitel 2 zum Camperausbau findest du ein paar Bilder zur Decke. Wir haben i.d.R die Holme verwendet, um dort Holzleisten mit Blechschrauben anzubringen. Das haben wir sowohl an der Decke wie auch an den Wänden gemacht. Die Fichtenbretter haben wir dann mit normalen Holzschrauben in die Holzleisten geschraubt. Lediglich an in den Ecken war das manchmal nicht möglich und wir haben direkt das Fichtenbrett mit einer Blechschraube in den Holm eingeschraubt.
Achte nur darauf, dass du vor dem Dämmen alle Holzleisten befestigst. Uns ist das an paar Stellen so gegangen, dass wir die Dämmung wieder etwas entfernen mussten, damit die Holzleiste richtig festgeschraubt werden konnte.

Inzwischen haben wir auch alle restlichen Bleche, die wir nicht verkleidet haben mit einem Filz bezogen. Das geht auch recht einfach, wenn es auch etwas Geduld fordert. Rückblickend wäre es besser gewesen das vor der Holzverkleidung zu tun. An den Schnittstellen (Holzverkleidung / Filzverkleidung) wäre das leichte gegangen.
Ich hoffe ich finde auch bald Zeit über den restlichen Ausbau zu schreiben, durch die Ausgangsbeschränkung vor ein paar Monaten hatten ich nochmal viel Gelegenheit einige Dinge anzupassen.

Viel Erfolg bei deinem Ausbau.
Viele Grüße
Pascal

Antworten

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